Was kann man jetzt noch zusammen tun?
Ich hab jedenfalls mit Jochen aus Billerbeck angefangen, Songs über "BandLab" aufzunehmen. Das gemeinsame Musizieren per Zoom, Jamulus, Sofasession (gerade offline und im Wiederaufbau) und JamKazam ist doch noch sehr, sehr holprig. Einmal wegen der Latenzen: kaum jemand hat einen so schnellen Rechner und ein so schnelles USB-Audio-Interface, wie es eigentlich notwendig wäre. Besonders doof: Letztlich bestimmt derjenige mit dem langsamsten Equipment, was in der Gruppe geht. Aber auch die zur Verfügung gestellten Bandbreiten und Serverkapazitäten sind - zumindest bei kostenlosen oder niedrigpreisigen Angeboten - schlicht nicht ausreichend. Zwei gute Übersichten gibt es bei "Backstage Pro": zu Online Musizieren und Unterrichten und zu Sofasession ist zurück. Sehr schön sind auch die drei YouTube-Videos von Sander Visser: "9 Tips for Band Practice During the Corona Crisis", "Online band practice in 2020. Does Zoom work?" und "How to Jamulus - Server Setup for Online Jam and Band Practice". Am ehesten funktioniert noch Jamulus, weil dieses Open-Source-Programm erlaubt, einen eigenen Server für die Band aufzusetzen - etwa an Hochschulen. Das Ganze ans Laufen zu kriegen ist allerdings alles andere als smart.
Und "BandLab"? Die Idee ist schon etwas besser, die
Leute von BandLab sind auf dire Idee gekommen, eine DAW (Digital Audio Workstation wie Cubase, Logic, Studio One oder Ableton Live) in eine Online-Plattform zu verlagern. Damit spart man sich die
ganze Arbeit, die früher bei Online-Kollaborationen anfielen: Projekt speichern, den Stand - meist große Datenmengen - in eine Cloud laden, sie wieder runterladen, alles wieder lokal einbauen. In
vielen Fällen kam's ja gar nicht zur Zusammenarbeit - musste man sich doch auf ein Programm und eine Plattform einigen. Und: Die Engine ist nicht schlecht - sie
haben nämlich den alten DAW-Rentner Calkwalk (das ausschließlich auf Windows laufende Programm hieß zwischenzeitlich auch Sonar und war schon auf dem Atari ziemlich erfolgreich) gekauft und als
Grundlage für die Onine-DAW verwendet. Auch Cakewalk als lokale DAW gibt's wieder (für Windows ...) - kostenlos! Schaut euch Plattform und DAW doch mal an. Man nimmt die Spuren direkt über den
Browser auf, ein USB-Interface braucht man dafür allerdings schon. Aber dann sieht der Kollege sofort nach dem Abspeichern die Spur und kann weitermachen. Die "Collaboration" funktioniert auch
zeitgleich - insofern hat auch BandLab eine "Session-Funktion". Die haben wir allerdings noch nicht in Form einer Session ausprobiert.
Falls jemand von euch Lust hat, das mal über den Winter auszutesten - bitte einfach mal hier per Kommentar melden. Wenn ein paar Leute zusammenkommen, würde ich mal auf BandLab eine "Band" einrichten (vielleicht unter so'nem sinnigen Namen wie "Roundtable Rangers"). Innerhalb derer man Mitglieder aufnehmen und Projekte starten kann - "privat" wie "öffentlich". Man zu.
Auch hier nochma: Keep on rollin' & bless the weather,
Norbert
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Katharina (Mittwoch, 28 Oktober 2020 20:51)
Ich hab jetzt JamKazam installiert und bin eigentlich ganz zufrieden. Zum Proben reicht es bis Schottland und zum Jammen auch bis Arizona.
Liebe Grüße an alle
Stay safe
Katharina
Noah Senk (Freitag, 13 November 2020 19:48)
Ich nutze seit ein paar Monaten Jamulus und muss dir zustimmen: Das Programm ist wirklich vergleichsweise einfach. USB Audiointerfaces sind eigentlich nicht mehr soo teuer (Behringer bietet sehr günstige an). Die Tonqualität mit diesen Geräten ist dann doch noch um einiges besser, als das Integrierte Mikro/Lautsprecher.
Eins noch: Die (deutsche) Website von Jamulus ist jetzt https://jamulus.io/de